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Welches Spiel habt ihr zuletzt beendet?


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Final Fantasy XV – Achtung, enthält !!SPOILER!!

Mein zweites JRPG, das ich auch durchgespielt habe (Lost Odyssey auf der 360 gebührte die Ehre). War lange skeptisch, da ich noch nie ein Final Fantasy gezockt habe, mich in diesem Universum null auskenne und wieder Schiss vor einem 50h+ Zock hatte. Nun habe ich ein FF gespielt, fand das Universum im 15. Teil ganz gut und brauchte „nur“ 35h um das Abschlusszertifikat zu erhalten.

Eigentlich nicht so schlecht, oder? Jein… here we go.

 

Story

In diese wird man eigentlich recht schnell rein geworfen. Als Prinz Noctis bricht man mit 3 Kumpels auf, die Welt vor dem Untergang zu bewahren. Die Story wird durch die dazugehörigen Missionen zu Beginn gut erzählt, untermalt mit ein paar wirklich tollen Zwischensequenzen. Leider hab ich „Kingsglaive“ noch nicht gesehen und kann nicht viel zu vorhandenen oder nicht vorhandenen Zusammenhängen sagen. Werde den aber noch nachholen.

 

Bis und mit Kapitel 9 ist die Geschichte spannend und gut erzählt. Was ab Kapitel 10 passiert ist dann, um es gelinde auszudrücken, schwach. Aber dies erläutere ich noch…

Mich hat die Geschichte sonst weitgehend interessiert und ich war immer gespannt wies weitergeht. Bis eben, ab Kapitel 10…

 

Gameplay / Design

Was ist nach Beenden von Kapitel 9 passiert? Warum hat das Spiel nicht dort enden können? Die Ideen scheinen den Entwicklern komplett ausgegangen zu sein… ab Kapitel 10 wird Final Fantasy 15 zu Final SBB 15 oder so… dieses schlauchige „ich renne im Zug hin und her“, „oh wir werden angegriffen“, „cool, Bahnstation, lasst uns einen überaus komplett sinnlosen „Dungeon“ erkunden“, „oh, der Zug fährt gleich, fahren wir los“, „shit schon wieder Attacke, dann mal schnell weg, der Wagen steht ja bereit“, „brumm brumm (ICH KANN FREI FAHREN, JESUS)“, … Kapitel 13 beginnt…

 

Ich meine, was da abläuft ist einfach stinklangweilig und dämlich, dass ich schon fast am Gamepad eingepennt bin. Als das „berüchtigte“ Kapitel 13 begann dachte ich zuerst, hey, das wird sicher nicht soo übel. Aber mein Gott… bisschen „Horror“ einbauen, nervige, schlauchige Gänge platzieren, Katz-und-Maus-Spiel mit Gegnern, 5 Mal den Key-Code wechseln müssen um dann festzustellen, dass der Strom wohl auch noch eingeschaltet werden muss, mich mit Ardyns Möchtegern-Bösewicht-Stimme quälen (den ich sonst einen coolen Bösewicht fand!), nur um dann gegen Schluss eine Story-Enthüllung AUS DEM NICHTS vorgesetzt zu bekommen… dafaq Square? Immerhin entschädigt der Kampf Ende Kapitel 13 ein bisschen, der war gut.

 

Bis und mit Kapitel 9 ist das Spiel aber ziemlich fantastisch! Die Openworld gefiel mir zwar lange nicht so gut wie viele andere Openworlds, nichtsdestotrotz hatte ich viele Stunden Spass am Jagen, Reiten des Chocobos und dem Rumcruisen im Regalia (wohlgemerkt mit UHU-Kleber am Strassenrand).

 

Das Jagen inkl. Kämpfen machte hingegen SEHR viel Spass. Das Kampfsystem ist etwas vom Besten, was ich je erlebt habe. Es ist durchdacht, herausfordernd, geht gut von der Hand wenn man etwas drin ist, erlaubt sau coole Kombos (entweder mit Noctis alleine oder mit Hilfe seiner Bro’s) und es macht einfach Laune! Fand jeden Kampf klasse, hab mich sogar immer richtig gefreut meine Schwerter und Elementar-Magien hervorzubringen und den Gegnern den Garaus zu machen.

 

Die Gespräche zwischen den 4 Protagonisten, die man so im Umherstreifen in der Openworld gehört hat waren zu Beginn zwar witzig, wiederholen sich aber zu schnell. Überhaupt fand ich die Beziehung zwischen Noctis, Prompto, Ignis und Gladio zunehmend unbefriedigender dargestellt gegen Schluss. Nach dem Unfall von Ignis war mir alles zu gespielt und ich konnte das Hin- und her zwischen Noctis und Gladio kaum aushalten… das wieder, meine Herren, nach Kapitel 9 alles… (hab ich schon erwähnt dass das Spiel dort hätte enden sollen?).

 

Ansonsten haben mir die 4 Bro’s als Konstellation durchaus gefallen. Auch hier war ich skeptisch mit den Backstreet-Boys aufzubrechen, aber spätestens nach dem 2. Kapitel hat man die 4 Kerle halt doch irgendwie lieb gewonnen.

 

Umfang

Es gibt VIIIEL zu tun. Etliche Nebenquests, die leider sehr schnell zu 08/15-MMO-sammel-dies-töte-dies verkommen. Das ist schade, gerade ein Witcher zeigt eindrucksvoll wie man eine grosse Openworld mit sinnvollen Aufgaben verknüpft. War mir schon klar dass ich das hier nicht erwarten konnte aber dennoch… etwas mehr Abwechslung hätte nicht geschadet. Auch Jagd-Quests gibt es zu Hauf. Die erste Jagd nach dem Behemoth war so toll und cool gemacht mit dem Aufspüren, Hinterherschleichen und dann bekämpfen. Leider sind die restlichen Jagden die ich gemacht habe nichts Weiteres als: „folge der Markierung, töte alles, geh‘ zurück und gönn dir die Belohnung“. Hier wurde definitiv Potential verschenkt…

 

Neben den Quests kann sich jeder Charakter noch in seinem Spezialgebiet spezialisieren. Für Noctis ist dies das Angeln (*würg*), für Prompto das Fotografieren (nette und coole Sache), Ignis schwingt den Kochlöffel und verstärkt die Truppe mit diversen Buffs, wenn man an einem Campingplatz eines seiner leckeren Rezepte einnimmt (erinnert mich irgendwie an Monster Hunter) und Gladio sammelt Erfahrung in der Erkundung, wenn man oft in der Welt herumläuft. Er kann dann nach Kämpfen bessere Gegenstände aufsammeln / finden. Ausser am Angeln hatte ich an den Spezialisierungen Spass und der Fortschritt war gut spürbar.

 

Das Endgame verspricht (gemäss Berichten) doch nochmals einigen Spielspass. Die besten Dungeons warten dort, die besten Waffen, die stärksten Gegner und und und. Leider ist meine Motivation überhaupt nicht vorhanden, mich da noch durchzumetzeln und das High-Level-Zeugs zu erledigen. Wenn dies nun ein MMO wär ok, dann siehts anders aus. Für ein Singleplayer und paar lausigen Trophäen aber ist dies für mich keine Motivation.

 

Ich hab das Spiel auf normal durchgespielt (gibt nur einfach und normal) und bin insgesamt in den 35h 2 Mal gestorben. Von daher empfand ich das Spiel als eher „zu leicht“, wirklich herausfordernd war es nie. Auch Kapitel 13 war per se überhaupt nicht schwer, aber einfach verdammt mühsam…

 

Auch hab ich nach dem 9. Kapitel keine Nebenquests mehr gemacht. Ich hatte nicht mal Lust, mich via Umbra nochmals in die Openworld zu begeben… nicht ein einziges Mal gebraucht. Dachte, dass ich wohl so oder so zurück müsse aufgrund meines Levels. Aber wie schon erwähnt: too easy alles (und ja ich weiss, dass die Level 99 Dungeons knüppelhart sein können... aber das ist End-Game).

 

Soundtrack

Hier gibt’s nicht viel zu sagen: etwas vom Besten, was ich in letzter Zeit gehört habe. Ob wuchtig, ruhig, sanft oder temporeich. Der Soundtrack von FF15 hat viele Eigenschaften auf Lager und belohnt den Spieler mit wunderschönen Klängen. Das Theme gegen den Leviathan ist mein absoluter Favorit!

 

Grafik

Grafisch weiss FF15 durchaus zu gefallen. Einige Orte der Openworld sehen super aus, der dynamische und stimmungsvolle Tag- Nachtwechsel tragen dazu bei. Ebenfalls können mal Stürme ausbrechen oder es regnet wie verrückt. Sehr sehr stimmig. Es läuft auch durchgehend gut, in den Kämpfen bei all der Hektik nimmt man die Frame-Drops kaum wahr und kann sich fröhlich den Kombos hingeben, ohne eine Dia-Show erleben zu müssen. Performance ist wirklich gut für ein so grosses Spiel.

 

Fazit

Abschliessend bleibt für mich folgendes: Final Fantasy 15 ist ein sehr gutes JRPG, das eine schöne und geheimnisvolle Welt zeigt, mit einer sympathischen Heldentruppe aufwartet, grandiose Zwischensequenzen hat, den Mix zwischen Fantasy und Moderne nahezu perfekt hinkriegt und sehr unterhaltsame Spielstunden in den ersten 9 Kapiteln bietet.

 

Final Fantasy 15 ist aber auch ein JRPG das es nicht gebacken kriegt, die Story „rund“ und abschliessend zu erzählen, mit grausamen Design-Schnitzern in den letzten 4 Kapiteln manche Spieler ratlos und wütend macht und wenig Abwechslung in den Nebenaufgaben einbringt.

 

Fans von Final Fantasy werden wohl bedenkenlos zugeschlagen haben. Freunde von japanischen Rollenspielen wohl ebenfalls. Was bleibt ist ein gutes bis sehr gutes Spiel, dass aber weit weit weg von einem Meisterwerk ist.

 

Ich hatte weitgehend meinen Spass und bin auch „stolz“ dass ich es beendet habe.

Anfassen werde ich das Spiel aber wohl nie mehr…

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Danke für die Eindrücke. Schön zu sehen, dass alle ungefähr dieselben Probleme des Spiels erkennen, aber etwas unterschiedlich gewichten. Du und ich sind eher auf der kritischeren Seite des Spektrums, radi und ushi gewichten die Mängel etwas weniger. Schön, dass der Titel aufgrund seiner vielseitigen Natur diese unterschiedlichen Empfindungen erlaubt :thumbsup:.

bearbeitet von KiLLu
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Na geht doch, wenn du willst Blink3r :stare::rex:

 

Schönes Review!

 

 

@KiLLu: Das mag schon sein, aber ich hätte das Ding nicht 75h gespielt (bis jetzt, kein Ende in Sicht), wenn es nicht auch verdammt viel richtig machen würde. Die Kritikpunkte sind allesamt gerechtfertigt. Und Ushi und ich fluchen jetzt nicht gerade wenig über das Spiel und die Dinge, die es verbockt :ugly:...

 

 

Davon abgesehen: Nach 70h herausgefunden, dass Chocobos schwimmen können :lol:... per Zufall entdeckt, als ich einen Kratersee erforscht habe :lol:... bei Flüssen geben sie sich dann aber wieder zögerlich und verweigern ihren Dienst.

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Stories: The Path of Destinies

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Das war ein cooles kleines Game. Habe schon beim Release ein paar gute Stimmen dazu gehört und das es nun gleich mit PS+ rausgehauen wird, ist natürlich eine ganz schöne Sache.

 

Man übernimmt im Spiel die Rolle vom alten Fuchs Reynardo, der in Besitz eines geheimnisvollen Buches ist und sich den Rebellen gegen das Imperium anschliesst. Das Spiel hat so um die 25 Enden, wovon von durch mehrere Durchgänge wie die richtigen Entscheidungen herausgefunden werden müssen. Habe 5 Enden gesehen und konnte dann in das True Ending starten.

 

Für mich war es ein unterhaltsames Spiel. Vom Schwierigkeitsgrad etwas auf der leichten Seite und die Geschichte bzw das Writing landet auch nicht immer perfekt, aber die Struktur ist kurzweilig und das Spiel hat ein unterhaltsames Kampfsystem, welches sicherlich die eine oder andere Inspiration von Batman hatte. Die Charakterprogression stimmt ebenfalls und man bekommt mit der Zeit immer mehr Fähigkeiten, die das Metzeln noch unterhaltsamer machen. Spielt sich gut und die einzelnen Story-Verläufe können sich schon auf interessante Weise unterscheiden. Gibt da wirklich ein breites Spektrum an Auflösungen.

 

Mich hats von der Geschichte und dem konstanten Erzähler auch stark an Bastion erinnert und die Struktur an sich, kennt man irgendwie auch aus den Zero Escape Games. Eine überzeugende Mischung an Designmechaniken und Ideen. Hat mich für die 6 Stunden Spielzeit tiptop unterhalten und ich kanns Fans von Action RPGs mit ner interessanten narrativen Komponente durchaus empfehlen.

 

4/5

 

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Shadow Tactics: Blades of the Shogun

Lange lange nix von diesem Titel gehört, obwohl schon im Sommer Beta-Tests stattgefunden haben. Die Entwickler aus München habe ich leider auch nicht gekannt. So wurde ich direkt am 21.11.16, als eine freie Demo auf Steam verfügbar war, auf das Spiel aufmerksam. Demo 10 Stunden gespielt, Vollversion nun bei knapp 40 Stunden und 88% Achievement-Progress. Was hat das Spiel also für mich richtig gemacht, das das Genre der Echtzeit-Taktik knapp 15 Jahre nach dem letzten guten Spiel dieser Art wieder etwas auferstehen lässt? Eigentlich alles…

 

Story

Krieg herrscht in Japan um 1615 rum, der Shogun versucht alles Mögliche, um den Frieden im Lande wieder herzustellen. Verdacht schöpfend nach Ungereimtheiten, Verschwörungen und Missachtung gegenüber ihm, rekrutiert er 5 Assassinen, die in Sabotage-Aktionen und möglichst unentdeckt die Pläne der Feinde vom Shogun aufdecken sollen.

 

Die Geschichte wird mit sehr einfachen, aber stimmigen Zwischensequenzen vorangetrieben. Die Gespräche sind vertont (wahlweise auf Englisch oder Japanisch) und werden in einfachen Textboxen auch schriftlich dargestellt. Es gibt keine wilden CGI-Sequenzen, so lapidar alles erzählt wird und dem Spieler vermittelt wird, desto „einfach“, aber gut ist es gemacht. Die Geschichte unterhält, ist mitunter spannend und wartet auch mit einem kleinen Twist auf. Ein allzu grosses Feuerwerk in Sachen Story-Telling sollte man aber nicht erwarten. Sehr positiv hingegen ist jedoch, wie auf die einzelnen Charaktere eingegangen wird. Jeder der 5 Charaktere hat seine positiven sowie negativen Seiten. Die Beziehungen unter den Protagonisten verschärfen sich im Laufe des Spiels und es werden einige interessante Einblicke gegeben. Dies halt, wie gesagt, rudimentär in Textboxen. Anders als bei Commandos z.B. sind mir die 5 Ninjas aber viel mehr ans Herz gewachsen als beim Eidos Ableger.

 

Gameplay

Commandos, Desperados, Robin Hood und die Legende von Sherwood… hach, das waren grandiose Spiele. Wie sehr hab ich dieses Genre vermisst und habs wohl irgendwann aufgegeben nach einem „neuen, modernen“ Ableger zu suchen. Umso effektiver hat Shadow Tactics bei mir eingeschlagen. Die Funktion dieses Spiels ist eigentlich simpel: aus der Vogelperspektive steuere ich meine Charaktere, gebe ihnen per Mausklick befehle, wähle mit (wahlweise von mir festgelegten Tasten) Aktionen aus wie das Meucheln mit dem Ninjato / Dolch / Katana (je nach Charakter), setze Fallen, werfe Steine zur Ablenkung etc. Dabei sind die Maps jeweils mit einer hohen Anzahl an Gegnern besetzt, denen es klug auszuweichen gilt und möglichst keinen Alarm auslöst.

Denn wenn der Alarm los geht, dann spawnen in nahegelegenen Wachhäusern (erkennbar an der Flagge vor dem Haus) gleich mehrere Wachen und suchen das Gelände ab. Diese bleiben dann auch dort und nehmen eine Patrouille auf. Es ist also nicht so klug, noch mehr Wachen auf der Karte zu haben.

 

Natürlich kann auch rabiat vorgegangen werden. Wachen kann man zwar auch mit Faustschlägen ins Reich der Träume schicken, fesseln kann man sie aber nicht. Heisst, sie wachen nach etwa 30 Sekunden wieder auf und suchen ebenfalls das Gelände ab. Dies ist zwar nur in wenigen Missionen Pflicht, um die „töte niemanden“-Abzeichnung zu erhalten, grundsätzlich lässt das Spiel aber dem Spieler freie Wahl, ob er alles niedermetzelt oder den Pazifisten spielt.

 

Per „Shadow-Mode“ können mehrere Charaktere gleichzeitig einen Befehl auslösen. Dies ist sehr praktisch, denn mit einem gut geplanten „Shadow-Mode“ können gleich mehrere Gegner von der Bildfläche ausradiert werden.

 

Tote Körper versteckt man dann in Häusern, Büschen, Brunnen, Fässern etc. Diese sind dann auch permanent weg und andere Wachen finden diese nicht mehr. Meuchelt man aber einen Gegner, der von einem anderen Soldaten ab und zu bequatscht wird so wird dieser nach einer Zeit merken, dass sein Kumpel fehlt und wird sich umschauen. Dies ist sehr nett gemacht und versprüht etwas mehr Realismus.

 

Auch die Umgebung kann sinnvoll benutzt werden. Eiszapfen können von der Halterung losgelöst werden, Oxen können mit einem Steinwurf provoziert werden oder hängende Kisten finden auch gut und gerne die Köpfe mehrerer Soldaten. Dies erleichtert manche Situationen enorm, da nicht direkt Alarm geschlagen wird da es immer wie ein Unfall aussieht.

 

In Häusern kann man sich ebenfalls verstecken. In Häusern findet nie die Action direkt statt (es gibt keine „begehbaren“ Häuser wie z.B. in Commandos 2). Wenn aber die Charaktere im Haus sind kann es sein, dass sich die Wachen ebenfalls Zutritt verschaffen. Dann muss man schnell raus, denn in Häusern kann man sich nicht verteidigen.

 

Schön sind auch die verschiedenen Gegnertypen. Die normalen Wachen fallen auf Ablenkungsmanöver rein, sind tollpatschig und lassen sich schnell aus der Ruhe bringen. Die Strohhüte sind da schon resistenter. Sie bringt ein Steinwurf nur sehr kurz aus der Ruhe, schenken der geworfenen Flasche Sake von Mugen keine Beachtung und verlassen ihre Posten nie. Dann gibt es noch die Samurai, die besonders gefährlich sind. Nur Mugen kann sie in einem direkten Duell töten, alle anderen Charaktere finden selber den Tod und haben keine Chance. Per Schusswaffe (Gewehr oder Scharfschütze), können die Samurai kurz betäubt werden und sind dann anfällig gegen die Waffen der anderen Charaktere. Ebenfalls bringt Aikos Verkleidung nichts, die Samurai durchschauen ihren Trick und erkennen sie sofort. Dies bringt zusätzlich herbe Herausforderungen mit sich.

 

Die Steuerung per Maus und Tastatur klappt reibungslos, nur manchmal klickt man etwas zu schnell auf einen Vorsprung oder einen Kletterhaken auf erhöhter Ebene, bevor der Charakter überhaupt diese erreicht hat. Dann klappts natürlich nicht. Auch die Kamera muss teilweise etwas nachjustiert werden, obwohl die Entwickler versprochen haben, dass man das komplette Spiel in der Standard-Ansicht beenden kann. Ich war jedenfalls froh um die freie Kamera, ist manchmal doch sehr praktisch um seine Pläne besser ausführen zu können.

 

Auch das Gamepad wird unterstützt und ich habe dies in der Demo getestet. Geht überraschend gut von der Hand, dadurch dass man die Charaktere direkt bewegt fühlt es sich etwas „echter“ an. Nichtsdestotrotz will ich Maus/Tastatur nicht missen und habe seit der Vollversion auch nie mehr mit dem Gamepad gespielt. Aber für die Konsolen-Version ist die Gamepad-Steuerung bereits jetzt ein starkes Plus.

 

Umfang

13 Missionen, mit durchschnittlich 90 Minuten Spielzeit. Kommt sehr auf den Spielertyp drauf an, in der Regel dürfte die Kampagne in 25 Stunden erledigt sein. Ich bin nun schon an die 40 Stunden dran, habe alle Missionen auf „Hardcore“ abgeschlossen und schon viele Abzeichen geholt. Auch Achievements fehlen nicht mehr viel, obwohl einige klar mit Hilfe des Steam-Forums gefunden wurden. Die Abzeichen sind teilweise irrsinnig (töte niemanden, spiele keine Sekunde mit Charakter x, töte NUR mit y, löse keinen Alarm aus, begib dich nie ins Wasser etc. etc.).

 

Dann gibt’s natürlich auch missionsbezogene Abzeichen zu erlangen, die das Töten von Missionszielen unter anderen Umständen voraussetzen. Und ja, dann noch die „Speedruns“. Muss sagen, ab der 3. Mission sind die Zeiten brutal knapp berechnet und auf den ersten Blick unmöglich zu erlangen. Natürlich hab ich mir dann Youtube Videos angeschaut um zu sehen, wie man’s machen kann. Im Nachhinein ist das meiste dann doch sehr simpel. Jedoch siehts dann aber auch wieder anders aus wenn man selber spielt. Der Zeitdruck ist spürbar, speichern kann man zwar, aber beim Laden läuft die verstrichene Zeit trotzdem weiter. Save-scumming ist hier nicht, man muss alles schön „an einem Stück“ schaffen.

 

13 Missionen tönen auf den ersten Blick nach nicht viel (zum Vergleich: Desperados hatte 25, Commandos 1 auch gegen die 20 und Robin Hood afaik auch).

Jedoch sind die Missionen so dermassen abwechslungsreich gestaltet und werden immer schwieriger, dass dies gar nicht gross ins Gewicht fällt. Natürlich hätte ich mir mehr Missionen gewünscht, aber gerade auch durch die Abzeichen ist man sehr lange beschäftigt. Und da eben keine Mission der anderen gleicht macht es sowieso Spass, die Missionen mehrere Male zu zocken. Ich bin überhaupt nicht der Achievement/Trophäen-Jäger, aber hier werde ich wohl wirklich versuchen, alles zu holen.

 

Soundtrack

Woah! Der ist brutal gut! Jede Mission hat ihr eigenes, spezielles Theme. Die Tracks sind sehr unterschiedlich, passen sich auch der Situation an und lassen den Spieler am Taktieren noch mehr Freude haben. Dank Xerxes hab ich den Soundtrack auf der Platte, mittlerweile kann man ihn für 3 Euro auf Steam kaufen ^^

 

Grafik

Schöner Stil, atmosphärisch und detailreich. Der leicht „comichafte“ Look passt perfekt ins Szenario. In den Levels sind sehr viele Details zu sehen und es erfüllt seinen Zweck voll und ganz. Das Spiel ist auch super optimiert, läuft butterweich und ich hatte nie Frame Drops.

 

Fazit

Ein Traum wurde wahr: Mimimi Productions lassen das Genre der Echtzeit-Taktik wieder auferstehen! Der Ninja-Spass im alten Japan ist bockschwer, gnadenlos, bestrafend und lässt die „Quickload“-Taste aus der Starre erheben.

 

Shadow Tactics ist aber auch belohnend: wenn der Spieler eine schwierige, manchmal gar unmögliche Situation souverän meistert, dann löst dies ein totales Zufriedenheitsgefühl aus und man ist motiviert, die laufende Mission zu Ende zu bringen. Auch will man immer wissen wie es weitergeht und welches Design der nächste Level zu bieten hat.

 

Ich war und bin immer noch total begeistert von diesem „Comeback“. Es ist ein MUSS für jeden Commandos und Desperados-Hasen, für jeden Strategen und für alle, die sich dieses Genre mal geben wollen. Mich hat Shadow Tactics bereits so begeistert, dass es auf meiner GotY-Liste in diesem Jahr auf dem 2. Platz landet.

 

Hut ab, liebe Entwickler! Ihr macht den „Genre-Veteranen“ sowie auch Neueinsteigern eine enorme Freude! DLC‘s oder gar ein weiterer Teil dürfen sehr sehr gerne kommen!!

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Final Fantasy XV (PS4)

 

Ein wirklich schwacher, unglaublich enttäuschender Titel. Ich habe selten etwas so Inkohärentes, Zusammenhang- und Konzeptionsloses gespielt. Die Entwicklungshölle, die das Spiel durchschritten hat, ist offensichtlich und omnipräsent.

 

Die Geschichte (sofern man das überhaupt Geschichte nennen darf) ist - soweit nachvollziehbar - totaler Unsinn und dermassen schwach und amateurhaft präsentiert, dass man es wirklich nur noch als peinlich bezeichnen kann. Dazu kommen flache, eindimensionale und teilweise richtig nervige Charaktere, die mich keine Sekunde interessiert haben und deren Motivation, Beziehung etc. über das ganze Spiel hinweg komplett verborgen bleibt, gepaart mit einem weinerlichen Protagonisten, dessen Rolle ich ehrlicherweise lieber gar nie übernommen hätte.

 

Die offene Welt, die man in der ersten Spielhälfte vorgesetzt bekommt, ist leer, statisch, die diese Welt bevölkernden NPC haben nichts zu erzählen, nichts zu erfragen, sind Statisten mit dämlichen, kontextlosen Fetchquests, die man heutzutage meines Erachtens nicht einmal mehr bei einem MMO in dieser Form akzeptieren kann. Die Levelschläuche, welche die zweite Spielhälfte dominieren, sind katastrophal designt, strapazieren Geduld und Nerven wie ich es selten erlebt habe. Man kann nur den Kopf schütteln, wenn das Spiel einem zwingt, einen leeren Zug mehrfach von vorne bis hinten zu durchlaufen, nur damit irgendwann die nächste Sequenz getriggert wird. Oder wenn man sich fast 3h durch ein Labyrinth bewegen muss, wo eine Ecke aussieht wie die andere, Ebene um Ebene, Schlüssel um Schlüssel, ohne auch nur den Hauch einer Ahnung davon zu haben, was man hier überhaupt macht bzw. weshalb man es macht. Kurzum: FF XV als Inbegriff peinlichen Spieldesigns.

 

Positiv zu vermerken ist zum einen das kreative Kampf- und Levelup-System, das vor allem gegen Ende sein Potential offenbart; zum anderen und hauptsächlich die tolle Musik, die durchaus auch vom Meister (Uematsu) persönlich stammen könnte.

 

 

4/10

 

 

(wie immer das Gesagte meine subjektive Meinung. Insbesondere möchte ich niemandem zu nahe treten, der das Spiel gemocht hat; und das waren ja anscheinend einige)

bearbeitet von ploher
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Dann ist das spiel was für mich. Skippe das geschnorr von npcs eh immer

 

Auch beim Witcher, wo doch genau damit die Immersion und Storydeepness hochgehalten wird? :pfft:

 

Und leider kannst fu nicht jedes NPC-Geschnurr wegklicken. Freu dich auf Promptos Foto-Pläne oder Gladios allmorgendliche Fischerei-Einladungen am Vesperspiegel :ming:

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